Kostenminimierung durch Verlagerung von Softwareupdates
[Anfrage V/F 641]
Ein Jahr hat 52 Wochen, Urlaub und durchschnittlichen Krankenstand abgezogen, sollten es etwa 45 Arbeitswochen sein. Nahezu jeden Freitag werden Softwareupdates auf die Rechner der Mitarbeiter der Stadt Leipzig aufgespielt. Das dauert durchschnittlich 20 Minuten (im Einzelfall auch länger). Dadurch ist der betroffene Rechner so gut wie nicht nutzbar.
Insgesamt werden so 900 Arbeitsminuten pro Jahr und Mitarbeiter geblockt.
Wenn nur 3.000 der mehr als 5.000 Mitarbeiter der Stadt Leipzig einen Rechner haben, verursacht das eine Gesamtunproduktivität von 2.700.000 Minuten bzw. 45.000 Stunden oder 5.625 Mann-/Frau-Arbeitstagen á 8 Stunden bzw. etwa 25 Vollzeitäquivalente. Jüngst hat die Stadt eine Anfrage der FDP-Fraktion im Leipziger Stadtrat zum Personalaufwand bei der Bearbeitung der Klagen gegen die Factory Outlet Center Brehna und Wiedemar beantwortet und dort eine Mitarbeiterstunde mit 28,50 Euro kalkuliert. Dieser Kalkulation folgend kosten die Softwareupdates demnäch 1.282.500 Euro pro Jahr, weil die Mitarbeiter in der Zeit nicht an ihren Rechnern arbeiten können.
Vor diesem Hintergrund fragen wir:
Warum werden die Updates nicht an das Herunterfahren des Rechners gekoppelt (Auslösen der Prozesses des Herunterfahrens löst Update aus, nach dem Update wird der Rechner automatisch heruntergefahren)? Welche Möglichkeiten werden vom Oberbürgermeister für eine alternative (insbesondere mit Blick auf eine Reduzierung der o.g. Arbeitsstunden) Betankung der Computer mit Updates gesehen, anstatt die Prozedur nach dem Rechnerstart durchzuführen?
[Die Frage wurde am 18.07.2010 durch das Dezernat Allgemeine Verwaltung beantwortet]
Anfrage
Warum werden die Updates nicht an das Herunterfahren des Rechners gekoppelt
(Auslösen des Prozesses des Herunterfahrens löst Update aus, nach dem Update wird der Rechner automatisch heruntergefahren)? Welche Möglichkeiten werden vom Oberbürgermeister für eine alternative (insbesondere mit Blick auf eine Reduzierung der o. g. Arbeitsstunden) Betankung der Computer mit Updates gesehen, anstatt die Prozedur nach dem Rechnerstart durchzuführen?
Die vorangestellte Betrachtung in der Anfrage zur Nutzung der Arbeitszeit trifft in diesem Umfang nicht vollständig zu, da die Beschäftigten in der angesprochenen Zeit auch andere Tätigkeiten ausführen können. Die geschilderten Beeinträchtigungen treten im Übrigen auch nicht mehr auf
allen Endgeräten der Stadtverwaltung auf, da die Verhaltensweise vom technischen Stand der jeweiligen Geräte abhängig ist, deren Alter zwischen 0 und 5 Jahre beträgt. Mit dem 2012 begonnenen nächsten Rollout der Endgeräte wird sich die Situation durch leistungsstärkere Hard- und Software weiter verbessern.
Technisch ist eine Verteilung an alle Nutzer auch bei der Abmeldung möglich. Dies kann von der dafür von der Lecos eingesetzten Software unterstützt werden. Es ist aber zu beachten, dass die Rechner weder vor noch während der Patchverteilung ausgeschaltet werden dürfen.
Die Mitarbeiter schalten jetzt beim Verlassen des Büros Steckdosenleisten an einem Schalter aus. Dies müsste dann entfallen, da sonst eine korrekte Verteilung der Patches nicht sichergestellt werden kann. Dies würde auch im Widerspruch zur gewünschten Netztrennung und gewollten Energie-Spareffekten stehen, wie sie in der Ratsversammlung am 02.03.2011 bei der
Beantwortung der Anfrage V/F 294 der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen „Verschwendung in der Verwaltung durch nächtlich eingeschaltete Computer“ formuliert wurden. Auch würde ein Verweilen der Mitarbeiter bis zum Abschluss des Patches nicht dem Ansinnen dieser Anfrage entsprechen. Gegebenenfalls kann der Vorschlag der FDP.-Fraktion im Fachausschuss
Allgemeine Verwaltung umfassender erörtert werden.
Tags: Finanzen, Leipzig, Verwaltung